Du oder Sie
Meist wird diese Modernität bereits schon im Vorstellungsgespräch wieder in Frage gestellt. Denn es wird gesiezt! Der junge Mitarbeitende nimmt das zur Kenntnis und passt sich an. In der Wirkung hat das Unternehmen jedoch die Chance verpasst, eine Kongruenz zum Versprechen auf der Werbebotschaft im Job-Portal herzustellen. Es ist nicht schlimm, wenn sich ein Unternehmen komplett dem SIE verschrieben hat. Es kann durchaus seriös wirken und ist insbesondere dann sinnvoll, wenn eine gewisse Distanz zum Markenimage gehört. Problematisch ist jedoch die gemischte Kultur – d.h. manche werden von der Führungskraft geduzt und manche gesiezt. Denn für junge Menschen ist es kaum nachvollziehbar, warum man sich das DU erst verdienen sollte. Eine Führungskraft, die im Team manche siezt und wiederum andere duzt, schafft eine sprachliche Barriere, die komplett unnötig ist. Welchen Vorteil sollte dieser offensichtlich unterschiedliche Beziehungsstatus haben? Sollte diese Führungskraft das SIE nun abschaffen, entsteht dadurch zwar nicht direkt Nähe, der Raum, der Nähe besser und leichter entstehen lässt, ist aber geschaffen. Organisationen, die sich schon seit Jahren für ein komplettes DU entschieden haben, leben sicher nicht in einer „Kuschelwelt“. Auch hier gibt es Distanz und Nähe, die sich aber aus dem natürlichen Umgang miteinander erklärt. Das gleiche gilt auch für Unternehmen, die sich durchgehend für das SIE entschieden haben. Durch diese Klarheit im Unternehmen wird der Umgang miteinander leichter. In der heutigen Zeit geht der Trend sicherlich eher zu einem unternehmensweites DU. In neu gegründeten Unternehmen ist die Umsetzung dieser Entscheidung auch unproblematisch, aber in traditionellen Unternehmen ist der Wechsel vom SIE auf das DU meist ein Prozess.
In einigen dieser Unternehmen wie Z. B. Wirtschaftsprüfungsgesellschaften, Sparkassen und Industrieunternehmen hat sich die Geschäftsführung für ein unternehmensweites DU entschieden. Nicht als Verordnung, sondern als Empfehlung.“ Entscheidet bitte, ob wir Euch per SIE oder DU ansprechen dürfen, und sagt gerne auch „Nein, bitte Sie!“ Dann achten wir das! Wir freuen uns, wenn viele mitmachen, aber keiner muss!“ Im ersten Schritt führt das logischerweise zur Irritation– nach dieser Phase erfolgt aber eine Klarheit und das Unternehmen hat einen kleinen Schritt gemacht, um auf neue, junge Mitarbeitende kongruent zugehen zu können.
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